Entdecke die Kirchenkultur in der Wesermarsch. Geprägt von Barock und Renaissance findest Du wunderschöne Kirchenbauten an der Küste, Altäre und Orgeln. Die zahlreichen, oft noch mittelalterlichen Dorfkirchen erheben sich auf wesermarschtypischen, hochwassersicheren Hügeln, sogenannte Wurten. Sie sind von malerischen Friedhöfen umgeben, und auch im inneren der Kirchen wartet so mancher Kulturschatz darauf, gehoben zu werden.
Kirchen
Geprägt von Barock und Renaissance
Kirchen von Ludwig Münstermann und Arp Schnitger
Ludwig Münstermann
"Meister Ludwig Münstermann - Bildschnitzer aus Hamburg", signiert der Bildschnitzer stolz, der im 17. Jahrhundert fast nur für die Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst tätig gewesen ist. Als ein Vertreter des Manierismus erweist sich Münstermann als ein wahrer Meister dieser Stilrichtung. Seine Werke,im Bereich der Kirchenkunst, sind von außerordentlicher Qualität und seine Schätze warten in zahlreichen, oft noch mittelalterlichen Dorfkirchen der Wesermarsch darauf, von Ihnen "gehoben" zu werden.
Begebe Dich auf die "Spuren Münstermanns" und bewundere Altäre, Kanzeln und Taufsteine in 10 verschiedenen Kirchen: Die Broschüre "Wesermarsch erleben - Auf den Spuren Ludwig Münstermanns" begleitet Sie mit kleinen Geschichten und Erklärungen zur Welt Münstermanns, zu seinen Werken und zu den Kirchen. Auch kompetente Führungen werden von Gästeführern der Region angeboten.
Orgeln Arp Schnitgers
Arp Schnitger wurde Anfang Juli 1648 in Schmalenfleth bei Brake geboren und am 9. Juli in der Golzwarder St. Bartholomäus Kirche getauft. Er wuchs in Schmalenfleth auf, besuchte wahrscheinlich die Lateinschule in Ovelgönne oder Golzwarden und erlernte ab 1662 bei seinem Vater das Tischlerhandwerk. Ab 1677 war er selbständiger Orgelbauer in Stade, bevor er die Werkstatt 1682 nach Hamburg verlegte. Dort erstellte er in fünfjähriger Bauzeit für die Hamburger Nikolaikirche die damals größte jemals in Deutschland gefertigte Orgel. Danach lieferte Arp Schnitger seine Orgeln bis in die Niederlande, England, Portugal, Spanien und Russland. Er gilt als größter Orgelbaumeister seiner Zeit und als der Vollender der Barockorgel.
Die Arp Schnitger Gesellschaft 1999 gründete sich die Arp Schnitger Gesellschaft mit Sitz in Brake mit dem Ziel, das Erbe von Arp Schnitger zu bewahren, junge Orgelbauer und Organisten zu fördern, sowie ein Arp Schnitger Zentrum zu errichten. Begonnen wurde mit einem "Arp Schnitger Haus". Folgen soll der Umbau der benachbarten denkmalgeschützten Schule zu einem Kommunikations- und Kulturhaus. Als dritter Schritt soll die Rekonstruktion der Golzwarder Kirchenorgel auf den ursprünglich von Arp Schnitger geschaffenen Stand erfolgen.